Wir kennen Weihnachten als das Fest der Liebe und Besinnlichkeit. Die Geschenke bringen Weihnachtsmann oder Christkind. Doch wie feiert man Weihnachten in anderen Kulturen?
Niederlanden
In den Niederlanden steht nicht der 24., sondern der 6. Dezember (Nikolaustag) im Mittelpunkt. Vom niederländischen Sinterklaas sagt man, dass er das Jahr über in Spanien lebt und Mitte November mit einem Dampfschiff in den Niederlanden eintrifft, was in vielen Küstenorten jeweils nachgespielt wird. Holländische Kinder lassen ihre Schuhe am 5. Dezember draußen, um sie am Morgen mit Süßigkeiten gefüllt zu finden. Dementsprechend ist der Tag vor Nikolausabend in den Niederlanden der eigentliche Geschenktag. Der 25. Dezember ist mehr ein religiöses Ereignis.
Großbritannien
Father Christmas bringt die Geschenke an Heiligabend („Christmas Eve“) und legt sie unter den Tannenbaum. Ausgepackt werden sie am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags. Später versammelt sich die Familie zum traditionellen Weihnachtsmahl. Süßen Mince Pie oder Christmas Pudding (Plumpudding) gibt es zum Dessert. Darin können Münzen oder Glücksbringer für die Kinder als Überraschung versteckt sein. Der 26. Dezember wird "Boxing Day" genannt: Früher erhielten Lieferanten und Händler, nach denen das Jahr über verlangt wurde, eine Christmas-Box. Heutzutage erhalten Müllmänner, der Milchmann oder die Briefträger ein Trinkgeld für ihre Dienste während der Weihnachtszeit.
Italien
In Italien ist Weihnachten ein großes Familienfest. In einigen Teilen Italiens werden die Geschenke durch "Gesû bambino" (Christkind) an Heiligabend gebracht. Ansonsten werden Kinder am Dreikönigstag beschenkt. Sie warten dann sehnsüchtig auf die hässliche, aber weise alte Hexe "Befana", die durch den Kamin rutscht, um ein Geschenk im bereit gestellten Schuh zu hinterlassen. Man sagt, das tue sie weil sie in jedem Haus das neugeborene Jesuskind vermutet. "Babbo Natale", eine Version des Weihnachtsmanns, ist in letzter Zeit häufiger geworden.
Spanien
In Spanien sind es traditionell die Heiligen Drei Könige, die den Kindern am 6. Januar an Stelle des Weihnachtsmanns oder des
Christkinds Weihnachtsgeschenke bringen, Unartige Kinder bekommen statt Geschenken nur - essbare - Kohlestücke. In vielen spanischen Städten wird die Ankunft der Drei Könige in Form eines Umzugs
am 5. Januar gefeiert.
In allen Haushalten finden sich Krippen, Weihnachtsbäume sind eher noch die Ausnahme.
Weitere wichtige Tage in der Weihnachtszeit: Die "Lotería de Navidad" am 22. Dezember. Vergleichbar mit unserem ersten April ist "El Día de los Inocentes" am 28.
Dezember, der "dia de bromas" (Tag der Scherze). In der "Nochevieja" am 31. Dezember werden "12 uvas de la suerte" (Glücks-Trauben) bei den 12 mitternächtlichen Glockenschlägen
gegessen.
Frankreich
In Frankreich lieferte früher Saint Nicolas seine Geschenke am 6. Dezember ab. Heute bringt Père Noël die Geschenke in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Er kommt durch den Schornstein und legt seine Gaben in die bereitgestellten Schuhe. Anders als der amerikanische Santa Claus trägt er ein langes, rotes Gewand mit Zipfelmütze. Seine Geschenke trägt er nicht in einem Sack, sondern - ähnlich wie bei der Weinernte - in einem Korb auf dem Rücken. Ein traditionelles französisches Festtagsgericht ist der " Dinde aux marons", ein mit Maronen garnierter Truthahn. Noch beliebter: "Reveillon" ein Festmahl aus Austern, Pasteten, Truthahn und Champagner, dazu gezuckerte Maronen. Geschlemmt wird die ganze Nacht vom 24. zum 25. Dezember.
Griechenland
Am 24. Dezember ziehen Kinder mit ihren Instrumenten durch die Straßen. Mit ihren Lobgesängen ("Kalanda") möchten sie Segen für die Häuser erwirken. Dafür werden sie von den Bewohnern belohnt. Nach Einbruch der Dunkelheit lodern zwölf Nächte lang Weihnachtsfeuer. Diese sollen kleine Kobolde vertreiben, die zur Weihnachtszeit ihr Unwesen treiben. Das größte und beste Holzscheit, das im ganzen Jahr gefunden wurde, wird bei den Weihnachtsfeuern in der heiligen Nacht verbrannt, um das Christuskind zu wärmen. Am Morgen des 1. Januar, dem Tag des Heiligen Basilius, finden die Kinder vor ihrem Bett Weihnachtsgeschenke
Schweden
Hauptfestivität vor Weihnachten ist das Fest der heiligen Lucia am 13. Dezember. Wie in anderen nordischen Ländern bringt der Weihnachtsmann die Geschenke an
Heiligabend, eine Besonderheit der schwedischen Weihnachten ist das Schauen eines Disney-Spezialprogramms um 15 Uhr vor dem traditionellen Julbord (schwedisches Buffet) .
Polen
Zum Heiligabend gehören die Weihnachtsoblaten. Das sind große eckige Backoblaten, meist mit einem aufgeprägten Bild. Tagsüber wird gefastet, und abends kommt die Familie zum Weihnachtsessen zusammen. Das Festmahl beginnt aber erst wenn der erste Stern am Himmel aufgegangen ist. Das Essen besteht traditionell aus 12 Gerichten - in Erinnerung an die 12 Apostel. Es wird immer ein Gedeck mehr als benötigt aufgelegt: für einen Gast, der vielleicht unerwartet kommt. Bevor alle anfangen zu essen, werden die Weihnachtsoblaten geteilt und man wünscht sich "Frohe Weihnachten". Das Teilen der Oblaten ist ein Zeichen dafür, das die Familie das Leben miteinander teilen will. Es ist eine Geste der Liebe und der Versöhnung. Dann setzen sich alle zum Essen. Und die Kinder hoffen unter ihrem Teller ein Geldstück zu finden.
Russland
Weihnachten wird in Russland am 7. Januar gefeiert. Das entspricht im Julianischen Kalender dem 25. Dezember. Wie auch in den anderen Ländern Osteuropas gibt es die Tradition von Väterchen Frost. Dieser kommt mit seiner Enkelin, Schneemädchen, in einem Schlitten, der von drei Pferden gezogen wird und bringt den Kindern Geschenke. Schneemädchen hilft ihm dabei.
Island
Die Ortschaften in Island sind zu Weihnachten ein einziges Lichtermeer - was an den langen Nächten liegen mag. Typisch für Island sind die "Yulemen"; dreizehn seltsame Trolle, die dreizehn Tage vor Heiligabend die Bevölkerung heimsuchen. St. Thorlakur's Day, der Tag vor Heiligabend, steht ganz im Zeichen der letzten Vorbereitungen. Der Morgen des 24. Dezember gehört in Island den Verstorbenen. Die Menschen strömen auf die Friedhöfe, um ihrer zu gedenken. Abends um sechs läuten die Kirchenglocken dann das Weihnachtsfest offiziell ein.
USA
In den USA wird traditionell am Morgen des 25. Dezember beschert. Vorher, in der Nacht vom 24. auf den 25., kommt Santa Claus in seinem Schlitten. Er kommt durch den Kamin ins Haus. Auf diesem Weg gelangt er zu seinem Ziel: den "Christmas-stockings", langen Strümpfen, die die Familie am Kamin aufgehängt hat und in die er seine Gaben füllt. Zum Aufwärmen werden ihm eine Tasse warme Milch und einige Zuckerstücke für seine Rentiere bereitgestellt.
Australien
In Australien fällt Weihnachten mitten auf den Sommer. Santa Claus flitzt in roten Boxershorts auf Wasserskiern an und fliegt per Helikopter in entfernte Orte. Der Weihnachtstruthahn wird am liebsten am Strand beim Picknick verzehrt.
Indien
In Indien ist Weihnachten ein offizieller Feiertag, der auf Hindi auch als "der große Tag" bezeichnet wird. Geschenke erhalten in erster Linie die Kinder, aber auch die Angestellten. Für das Familienoberhaupt ist es Zeichen der Verehrung, wenn ihm von den Seinen eine Zitrone überreicht wird, verbunden mit den besten Wünschen für Glück und Erfolg.
Japan
Weihnachten ist in Japan weniger wichtig als der Neujahrstag - einem offiziellen Feiertag. Weihnachten ist in Japan - im Gegensatz zum Westen - eine Gelegenheit für Paare, sich kennenzulernen, andere feiern Partys. Neujahr wird dafür der Familie gewidmet.
China
In der Volksrepublik China ist der 25. Dezember kein gesetzlicher Feiertag. Und ähnlich wie in Japan hat Weihnachten keine
Tradition. Doch mit dem neuen Wohlstand in den nach außen hin offeneren Sonderwirtschaftszonen sind auch westliche Bräuche ins Land gekommen: Inzwischen gibt es einige Chinesen, die sich zu
Weihnachten einen kleinen Plastik-Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer stellen. Auch die Sitte, seine Socken aufzuhängen, hat China erreicht.
eure Sofia, 5b LZD
Quellen:
- https://test.schule-und-familie.de/malvorlagen/schule/malvorlage-globus.html
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