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Das wundersame Leben von Fuchs und Schlange: Kapitel 8

Ben sah Lucy fassungslos an. „Ich will auch nicht, dass Schlange stirbt, aber ein Gefängnisausbruch?!“ Lucy schaute ihrem Onkel fest in die Augen. „Genaugenommen ist es ein Gefängniseinbruch, der später ein Ausbruch wird.“ Ben seufzte. „Na gut, aber vergiss nicht, dass ich auch gesucht werde. Wenn sie uns schnappen ist es aus.“ „Dann dürfen wir uns eben nicht schnappen lassen.“ Die Tür wurde aufgerissen. Penelope stürmte in das Zimmer. „Mach den Fernseher an! Sie berichten über Fuchs!“ Ben ergriff die Fernbedienung und schaltete den Bildschirm ein. „Heute wurde der seit langem gesuchte Milo Luchs von der örtlichen Polizei festgenommen. Er hielt sich in einem Krankenhaus auf, in dem er wahrscheinlich seine Tochter besuchte. Auch sein geheimnisvoller Begleiter ohne Pass oder sonstige Dokumente, die etwas über ihn hätten verraten können, wurde festgenommen. Die Beiden wurden zu 4 Monaten Haft verurteilt.“, verkündete die Nachrichtensprecherin. Ben erstarrte. Bevor die Nachrichten weiter von den Ereignissen des Tages berichten konnten, entriss Lucy ihrem Onkel die Fernbedienung und schleuderte sie gegen den Bildschirm. Sie prallte daran ab und landete krachend auf dem Boden. Lucy brach in Tränen aus, als der Fernseher einfach weiter lief als wäre nichts gewesen. Penelope strich ihr langsam über dem Rücken. Ben stand auf, nahm sich die Fernbedienung und schaltete den Bildschirm aus. „Alles wird gut.“,flüsterte sie. „Nichts wird gut, Penelope! Schlange hat nur noch einen Monat, und sie werden ihn für 4 Monate einsperren! Er wird sterben und ich kann ihm nicht helfen!“, wimmerte Lucy. Penelope unterbrach ihre Bewegung. „Warum wird dein Großvater sterben? Ist er krank?“ „Er ist krank, aber er ist nicht Lucys Großvater.“, mischte Ben sich ein. Penelope sah ihn verwundert an. „Wer ist er dann?“ „Er ist ein Zeitreisender aus dem Mittelalter und bei Zeitreisen gibt es eine Regel, die man nicht brechen darf.“ „Welche?“, fragten Penelope und Lucy gleichzeitig. „In einer Zeit, in der man nicht geboren wurde, darf man nicht auf Dauer leben, denn genau 10 Jahre nach dem man das Portal zum ersten Mal durchschritten hat stirbt man und alle werden einen vergessen.“ Penelope schwieg. „Erzählen Sie mir bitte die ganze Geschichte.“, bat sie schließlich. „Sag ruhig du zu mir, Penelope. Ich werde dir später alles erklären, aber jetzt müssen wir erst einmal meinen Bruder und Schlange aus dem Gefängnis holen.“ Penelopes Augen weiteten sich vor Schreck. „Ben, Lucy, das wird nicht möglich sein. Ein Gefängniseinbruch! Ihr seid wohl von allen guten Geistern verlassen! Aber ich werde euch helfen, wenn ihr das unbedingt wollt.“ Lucy wischte sich die Tränen ab und richtete sich auf. Ihr Blick fixierte sich auf dem Bildschirm. „Ben, mir geht es gut. Wir gehen jetzt nach Hause. Penelope kommt mit. Für unseren Plan brauchen wir jede Hilfe.“ Lucy stand auf, ging zu dem einzigen Schrank in dem Raum und entnahm ihm ihre Klamotten. Sie verschwand im Bad und stieg unter die Dusche. Sie konnte besser Nachdenken, wenn ihr das Wasser auf dem Kopf rieselte. Von wem die Polizei wohl weiß, dass Fuchs und Schlange hier waren? Wissen sie, wie krank Schlange ist? Sie stellte das Wasser ab und trocknete sich ab. Wie kann ich sie retten?, dachte sie, als sie sich anzog. Sie verließ das Bad und fragte Ben ob er noch mehr Sachen von ihr hätte. Ben schüttelte den Kopf. „Nun, wenn das so ist, dann lass uns doch gehen.“, schlug sie vor. Ben nickte und begleitete die Tür. „Ich komme, sobald meine Schicht zu Ende ist.“, rief Penelope ihnen nach. Lucy nickte und dachte: Der Gefängniseinbruch kann beginnen... 

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