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Das wundersame Leben von Fuchs und Schlange: Kapitel 13

Lucy bekam eine Gänsehaut. Entgeistert sah sie Penelope an. "Wie meinst du das?" Ihre Stimme war kratzig und schwach. "Das sagt man doch bloß so. Er würde deinen Onkel natürlich nie umbringen.", erklärte Penelope hastig. Lucy hoffte, dass sie recht hatte. Ben war immer für sie da gewesen als Fuchs es nicht konnte. Sein Tod würde ihre Welt zerstören. "Es tut mir Leid, Lucy.", flüsterte Penelope. Lucy sah von ihrer Suppe auf. "Ist was?", fragte sie. "Es tut mir Leid, dass ich deinen Vater und Schlange verraten habe. Es tut mir Leid, dass ich dich für so lange Zeit angelogen habe, dass dein Onkel und ich dir nicht Schlange, oder unserer Liebe zueinander, erzählt haben. Es tut mir Leid, dass ich deinen Onkel liebe obwohl du mich hassen musst. Es tut mir Leid, das ich einfach in dein Leben gekommen bin und es zerstört habe..." In Penelopes Teller sammelten sich Tränen. Sie hielt den Kopf gesenkt und schwieg. Lucy stand auf und nahm Penelope in den Arm. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich finde es gut, dass du uns geholfen hast. Ich kann dich nicht hassen, selbst wenn ich es wollte. Nichts in meinem Leben hast du zerstört, wenn dann hast du es bereichert. Für mich gehörst du schon fast zur Familie - und dass nicht nur, weil du mit meinem Onkel zusammen bist, sondern weil du für mich da warst." "Du hast schon einen Neuen? Mal sehen wie lange noch!", rief eine tiefe Stimme, die Lucy  zusammenfahren ließ. Jerry saß an einem der gegenüberliegenden Tische und funkelte die Beiden böse an. Penelope sah beschämt zu Boden, doch Lucy sprudelte vor Wut. "Wie kannst du es wagen so mit Penelope zu reden!?", rief sie lauter als gewollt.  Sie spürte die Blicke Aller wie kleine Klingen in ihren Körper stechen, doch sie beachtete sie nicht weiter. Jerry stand auf und ging in ihre Richtung. Lucy brach der kalte Schweiß aus. Noch nie in ihrem Leben hatte sie solche Angst gehabt. Jerry machte noch einen Schritt auf sie zu. Seine Augen loderten vor Zorn. "Wer hat dir erlaubt zu sprechen, kleine Göre?" Er beugte sich zu ihr hinunter. Er war Lucy nun so nah, dass sie seinen warmen Atem spüren konnte. Am liebsten wäre sie davon gerannt, doch sie wusste, dass es ihr nur noch mehr Schwierigkeiten bereiten würde. "Hat deine Mami dir nicht beigebracht wie man mit Männern zu reden hat?" Lucy traute sich nicht ihm in die Augen zu schauen. Sie fixierte einen Punkt hinter ihm und nahm all ihren Mut zusammen. "Meine Mutter ist schon lange tot.", sagte sie so laut wie möglich, damit es alle hören konnten. Jerry schien für einen kurzen Moment verwirrt zu sein. "Was ist mit deinem Vater, wo ist der?", fragte er.  Lucy stockte der Atmen. Sie war sich nicht ganz sicher, was sie antworten sollte. Die Wahrheit kam nicht in Frage, diesen Fehler durfte sie sich nicht noch einmal erlauben. "M-mein Vater? Er... er hatte die letzten zehn Jahre im Auslang zu tun. Ich wuchs bei meinem Onkel auf und er lehrte mich, immer für das Richtige einzustehen, selbst wenn ich Angst habe." Jerry richtete sich wieder auf. "Und du solltest auch Angst haben...", zischte er. Lucy erstarrte, als sie den kalten Stahl eines Messers in ihrem Nacken spürte.  

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