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Weihnachtsgedichte

24 lange Tage
Wenn die erste Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch-Moos,
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los-
ein Gekicher und Gesumm ringsherum.

 


Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lerche hört ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
sagt verdrießlich: Gebt doch Ruh`!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit sind noch weit!

 


Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wunderschön herausgeputzt.
Wer noch fragt: Wieso? Warum? -
der ist dumm!

 


Was das Flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor aufs Weihnachtsfest.

 

O Winterwaldnacht, stumm und her,
mit deinen eisumglänzten Zweigen,
lautlos und pfadlos, schneelastschwer,
wie ist das groß, dein stolzes Schweigen!

 


Der größte Weihnachtswunsch

 


Wär ich zum Fest wieder ein Knabe!
Ich könnt’ auf all die Kerzen schauen
und Pfeffernüsse heimlich klauen.
Ich würde auch auf’s Christkind warten
im winterlich-verschneiten Garten.
Mit Zinnsoldaten in der Hand
marschierte ich durchs Spielzeugland.
Zum General wurd’ ich sogar!
Ach, war das alles wunderbar!
Das Fußballspiel, mein altes Buch ,
ein Schlossgespenst mit bösem Fluch,
der Nussknacker, der Nikolaus,
die sahen schon recht putzig aus!
Die Ritterburg nahm ich im Nu
das Herz der Königin dazu…
All dies ging mit der Zeit verloren.
Die Kinderseele eingefroren… Doch jedes Jahr kommt sie zurück. Das ist mein größtes Weihnachtsglück!

 

Unterschiedliche Weihnachten

 

Eine Gruppe sitzt im Kreis.
Bei manchem sind die Haare weiß.
Andere sind klein wie ein Zwerg,
verglichen mit dem Geschenkeberg.
Da dies hier zu Weihnachten der Brauch,
singt man in der Runde auch.
Eine Gruppe, unter denen
manche sich lässig zurücklehnen,
passt nicht ganz zu diesem Fest,
so wie es gefeiert wird vom ganzen Rest.
Statt dem Weihnachtsmann wünscht er
sich in Gedanken Abenteuer her.
Action und Spaß sind da vertreten,
statt den ruhigen Gebeten.
Sie träumt von der folgenden Freitagnacht,
in der die Tanzfläche erwacht.
Ganz real liegt die Szene vor ihr:

 

Weihnachtsparty, statt Langeweile wie hier.

 

Lernpause

 

Man lernt für’s Leben“, hört man oft,
doch nun – lange erwartet und erhofft,
sind Ferien und Du bleibst zu Hause –
jetzt macht das „Leben“ kurz mal Pause!

 

Und jeder dankbar an das Christkind denkt,
das jedenfalls schon eins geschenkt:
Unter jedem Christbaum liegen voll Entzücken
ein paar Tage ohne Schulbank drücken!

 

Denn schließlich ist die Weihnachtszeit, voll Friede und Behaglichkeit –
wir wünschen Dir ein Fest, ganz froh und heiter –
denn bald schon geht das „Leben“ weiter!

 

Von grünen Tannen

 

Von grünen Tannen rings umstellt,
liegt still ein Haus am End der Welt.
Dort wohnt und haust auf seiner Art,
ein alter Mann mit langem Bart.

Wenn’s Winter wird, dann gibt’s zu tun,
nicht mal am Abend kann er ruhn.
Und wenn’s die ersten Flocken schneit,
dann schmunzelt er:“ Bald ist’s so weit!“

Und eines Abends schwebt ganz sacht,
ein Englein nieder durch die Nacht.
Es schwebt umglänzt vom goldnen Schein
aufs Häuschen zu und geht hinein.

"He, Alter“, ruft es,“ sei bereit,
Dezember ist´s und Weihnachtszeit.“
Der Alte streicht den langen Bart
und spricht, "Ich bin bereit zur Fahrt“

„Längst fertig sind die Sachen all,
der Esel wartet schon im Stall.“
Der große, graue, dick vom ruh’n,
bekommt nun tüchtig was zu tun.

Drei Säcke voll, bis zum Rand,
so geht’s hinab zum Menschenland.
Tag darauf klopfts bei euch an,
Ihr kriegt ’nen Schreck - der Weihnachtsmann.

 

Was Opa so erzählt

 

Während Oma ins Haus einreist
und Opa mit dem Finger kreist,
während er darauf hinweist,
warum Weihnachten Freude verheißt.

 


Wie schwer es dabei gedeiht,
dass man dem Vortrag auch Spannung verleiht,
damit durch bessere Aufmerksamkeit,
nicht das ganze Erklären nur verlor’ne Zeit!

 


Bei jenen wilden Generationen,
kann es sich besonders lohnen,
durch das Einbringen von Dingen,
die etwas verwirrend klingen,
durch Erfinden und Zudichten,
die Schöpfung von tollen Geschichten,
die nach dem verblüfften Lauschen,
bringen Gedankengänge zum rauschen,
da man da versucht, Wahr gegen Falsch zu tauschen.

 


Fällt dann nicht so viel Richtiges ein,
kann das dem Ganzen Ansporn verleih’n.
Denn wer wünscht sich nicht groß und weise sein?
Manche werden ihr Ohr dann dem leihen,
der so langweilte mit seinen Textreihen.

 


Da nun aber durch ihn langsam Lösungen gedeihen,
wird man ihm dann den Anlauf Eins verzeihen!

 

 

 

Der Gabentisch

 

 

 

Die Gans ist verbrannt, die Geschenke wurden vergessen, alle Leckereien bereits aufgegessen. Doch bleib’ gelassen, nimm’s nicht allzu schwer, an jedem and’ren Tag bleibt der Gabentisch schließlich ebenfalls leer. Ich wünsche Dir ein entspanntes und friedliches Weihnachtsfest!

 

Wenn...

 

Wenn am 24. Dezember der Osterhase kommt,
und den Baum hängt voller Eier,
dann könnte man getrost vermuten,
dass irgendetwas schief läuft bei dieser Feier.
Ein fröhliches Weihnachtsfest!

 

Weihnachtliche Zwischenfälle

 

Wenn an Weihnachten plötzlich die Tanne brennt,
ist auf einmal nichts mehr friedlich.
Wenn jeder dann nach draußen rennt,
wird das Fest sehr ungemütlich.
Ich wünsche ein frohes Weihnachtsfest ohne Zwischenfälle!

 

In der Weihnachtszeit

 

Wenn zahllose Fahrzeuge gegen Bäume knallen,
weil dicke, weiße Flocken vom Himmel fallen,
wenn sie Dich allerorts zum tausendsten Mal beschallen
mit alten Liedern, die Dir nach wie vor kein bisschen gefalle
wenn Menschenmassen sich an einem Ort zusammenballen
und wie im Rausch alle Geschäfte überfallen,
dann ist sie offenbar nicht mehr allzu weit –
die schöne, frohe Weihnachtszeit!

 

St. Nikolaus

 

Es rauscht der Wind im Winterwalde
durch die kühle, graue Flur
und ein jeder hofft - schon balde,
find er St. Nikolauses Spur.

Ach, wann wird er endlich kommen,
dieser heiß ersehnte Gast?
Kinder blicken teils benommen
von Baum zu Baum, von Ast zu Ast.

In den Blicken heißes Sehnen,
Fragen, was wird dann geschehn?
Und mancher tut schon mal erwähnen:
“Ich hab St. Nikolaus geseh´n”.

Langsam neigt der Tag sich nieder,
die Winternacht, sie steigt herauf,
als ein leises Raunen wieder;
stoppt der Kinder frommen Lauf.

Da aus dunstigem Gefilde
steigt wie eine Nebelnacht,
ein stilles, schattiges Gebilde;
und die Dämmerung ist erwacht .Kinderblicke werden helle
die Gesichter sind verzückt,
als Niklaus an der Tagesschwelle,
tritt in ihren Sehnsuchtsblick.

Du guter alter Nikolaus,
Du Freund der Kinder nah und fern,
leer Deinen Sack heut´ bei uns aus,
wir alle haben Dich so gern.

 

Sünner Klaos
Well kump dor mit den grooten Sack,
äöwer't schmale Funner?
He wis‘t up use witte Dack,
un kump de Gorn herunner.
Kinner, Kinner, wäset still!
Sünner Klaos jou kaomen will!
Krupet achter de Mauder.
 
Well kump dor in de Kägendör
met de bunte Müsse?
He fragg, wo´t läiwe Kindken wör,
wat et könn un wüsse.
Kinner, Kinner, käön ih bä´n?
Bünn ih immer öndlick wä´n?
kägen Vaoder und Mauder?

Wat schöll de Vaoder seggen wall?
Kann de Kinner praohlen.
Nu kaomt se ut´n Houke all,
mäöt de Händkes faolen.
Kinner, Kinner, an´t Gebett!
Un de Lütken maok´t so nett.
Krüß un Vaderunser.
 
Wat krigg nu Klaos ut sienen Püt?
Erst 'ne kruse Berke,
dann Appels, Köskes un Beschüt,
luter söte Werke.
Kinner, Kinner, frisken Mot!
Händkes up un Müss‘ und Schoot!
Sünner Klaos will däilen.

Wat stäck he unner´n Mantel dor?
Siene grote Pitske.
„Nu, Kinnerskes, bet token Johr!
Bät un lehrt man nitske!“
„Niklaos, Niklaos, ut de Dör,
Niklaos, Nikloas, kum man weer,
bünd vör di nich bange!“

 

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